170 Jahre Introitusgeschichte in der Evangelisch- Lutherischen Kirche in Bayern – Vom Versikelton 1854 zum Münsterschwarzacher Modell
Seit 1854 singen evangelische Gemeinden in Bayern im Gottesdienst – nach dem Vorbild des lateinischen Psalmengesangs im Stundengebet – einen Introitus-Psalm in deutscher Sprache. Im Zuge von Liturgiereformen und Gesangbuchrevisionen erhielt diese Form deutschsprachigen Psalmodierens, das die Gemeinde einbezieht, verschiedene Gestalten. Sigrid Wildt zeigt, welch fruchtbare ökumenische Verbindungen in der Liturgiewissenschaft gewachsen sind, und wie schwer es das Bemühen um eine fachgerechte, singbare deutschsprachige Psalmodie hat – zwischen selbsternanntem Expertentum, Rücksichtnahme auf die Möglichkeiten der Gottesdienstpraxis und kirchenpolitischem Kalkül über angemessene Formen der Liturgie in der evangelischen Kirche.
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