Marthas Boot

Als die Eltern der vier McCready-Schwestern (8–14 Jahre alt) bei einem Tsunami ums Leben kommen, will ihnen ihre Großtante Martha auf ihrer kleinen Farm in Kanada ein neues Zuhause geben. Doch in British Columbia angekommen, erwartet die Mädchen dort eine neue überraschende Situation, die jede Menge Einfallsreichtum und immer wieder auch Stehvermögen von ihnen fordert und so manches Abenteuer beinhaltet. Warmherzig und humorvoll erzählt die Autorin, wie die Schwestern – jede auf ihre eigene Weise ganz besonders – viel Kreativität entwickeln, um zusammen bleiben zu können und sich dabei nicht unterkriegen zu lassen. Und natürlich finden sie auch Menschen, die sie unterstützen, allen voran die Schuldirektorin und der anfangs recht zauselige Nachbar Al, der sich dann doch als wahrer Freund entpuppt.

Alle Charaktere sind liebevoll entwickelt und authentisch und v.a. die so unterschiedlichen Schwestern habe ich beim Lesen sehr ins Herz geschlossen. Schön fand ich auch die Beschreibungen der Landschaft und der Natur, die gleich Bilder in mir aufsteigen ließen. Ich habe mich trotz des traurigen Anfangs sofort wohl gefühlt beim Lesen und das Buch am Ende mit einem Lächeln auf den Lippen weggelegt. In diesem wundervollen, berührenden Roman ist Polly Horvath einmal mehr die Balance zwischen Tiefe und Leichtigkeit, Ernst und Humor fabelhaft geglückt. Ich kann es allen (jungen) LeserInnen nur ans Herz legen! (Gisela Kossel, Vier-Türme-Verlag)